Veranstaltung des Center for Israel Studies Vienna, in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien und mit der Unterstützung des Zukunftsfonds der Republik Österreich, der Österreich-Israelischen Gesellschaft und den Freundinnen und Freunden des New Israel Fund Österreich.
Lesung und Gespräch:
„Gleichzeit. Briefe zwischen Israel und Europa“
Datum: Donnerstag, 21.November 2024, 18:30 Uhr
Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Grußworte: Dr.in Barbara Staudinger, Direktorin, Jüdisches Museum Wien
Prof. (em.) Dr. Mitchell G. Ash, Präsident, Center for Israel Studies Vienna
Synopse:[1]
Unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel beginnen Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman eine Korrespondenz über eine erschütterte Welt. In Briefen und Chats, mit Gedichten und Musik, die sie einander schicken, versuchen sich die beiden Autor:innen an einer Beschreibung und Benennung dessen, was sie gerade sehen und erleben – jenseits des tagespolitischen Geschehens. Ofer Waldman erzählt von seinem Alltag in Israel. Er sitzt Shiva, unterhält sich mit seinen Kindern, geht auf Mahnwachen, hört auf die Klänge des Krieges. Sasha Marianna Salzmann verdichtet ihre Erlebnisse und Beobachtungen in unterschiedlichen Städten Mitteleuropas.
Salzmann sitzt am Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden an der Donau in Budapest, streitet sich in Wiener Kaffeehäusern und schaut dem Blaulicht der Polizeikonvois am Berliner Hermannplatz zu.
Was ist noch übrig von alten Gewissheiten nach dem 7. Oktober, was hat Bestand im Strudel der Meinungen, Behauptungen und Positionierungen? Und was scheint in der Folge des furchtbaren Krieges im Nahen Osten unwiederbringlich verloren? Im Versuch, sich diesen Fragen erzählerisch zu nähern, entsteht ein Dialog, der immer mehr zum berührenden Dokument einer Freundschaft wird: Ich sehe dich, sagen diese Briefe, ich kann nichts tun, aber ich bin da.
Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie mehrere Preise erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020. Ihr Debütroman Außer sich wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet, stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde in sechzehn Sprachen übersetzt. Für ihren zweiten Roman, Im Menschen muss alles herrlich sein (2021) erhielt sie ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen, wie den Preis der Literaturhäuser und den Hermann-Hesse-Preis 2022 sowie den Kleist-Preis 2024. Ihr Stück „Muttersprache Mamaloschen“ wird derzeit im Studio des Maxim Gorki-Theaters in Berlin mit großem Erfolg gespielt.
Ofer Waldman, geboren in Jerusalem, zog 1999 als Mitglied des von Daniel Barenboim und Edward Said gegründeten West-Eastern Divan Orchestra nach Berlin. Er spielte in mehreren deutschen und israelischen Orchestern, darunter dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin und dem Israel Philharmonic Orchestra. Seit 2015 ist er als freier Autor und Journalist tätig. 2021 gewann er zusammen mit Noam Brusilovsky den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Sein literarisches Debüt, Singularkollektiv. Erzählungen, erschien 2023 im Wallstein Verlag. Waldman ist in mehreren zivilgesellschaftlichen NGOs aktiv. Er lebt in Israel und Deutschland.
https://www.suhrkamp.de/buch/gleichzeit-t-9783518432136
Fotos: © Suhrkamp Verlag
[1] Synopse und Kurzbiografien – Quelle: Website des Jüdischen Museums Wien https://www.jmw.at/events/salzmannwaldman_gleichzeitbriefe_zwischen_israel_und_europa_?termin_id=1728157322891